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Tauchmedizin

Tauchmedizin – Was sollte ich darüber wissen?

Bei der Tauchmedizin handelt es sich um einen Teilbereich der Medizin, der sowohl in der Sportmedizin als auch in der Arbeitsmedizin eine wichtige Bedeutung hat. Ärzte wie Dr. Thomas Gamm, der unter anderem Tauchmediziner ist und das GTÜM Diplom für die Tauchtauglichkeitsuntersuchung besitzt, untersuchen ihre Patienten in der Tauchersprechstunde nicht nur auf die Tauchtauglichkeit, sondern behandeln auch Taucherunfälle. Grundsätzlich beschäftigt sich ein Taucherarzt mit allen Effekten, die durch den Aufenthalt im und unter Wasser auf den menschlichen Körper von Bedeutung sind.

Dank Tauchmedizin ist gesundheitlich beim Tauchen alles O.K. Wichtig ist hierbei unter anderem die sogenannte Immersion, also das Eintauchen des menschlichen Körpers in eine beliebige Flüssigkeit, wie sich der erhöhte Umgebungsdruck auf den Körper auswirkt und welche Wirkung die Atemgase unter erhöhtem Druck haben. Schließlich bewegt sich der menschliche Körper beim Tauchen durch eine komplett neue Umgebung, die erst einmal völlig unbekannt ist. Deshalb kommt in der Tauchmedizin auch der Flora und Fauna des Meeres eine nicht unerhebliche Bedeutung zu. Der Grund: Taucher bevorzugen für ihr Hobby gern den Aufenthalt in fernen und fremden Ländern, weshalb auch reisemedizinische Aspekte in die Tätigkeit eines Taucherarztes einfließen. Beispielsweise spielen die Malariaprophylaxe sowie die Vorbeugung von Infektionskrankheiten eine wichtige Rolle. Deshalb zählt es zu den Aufgaben eines entsprechend qualifizierten Mediziners, den Impfstatus zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen. Die Tauchmedizin beschäftigt sich also mit der Vorbeugung, aber auch der Diagnose und der Therapie aller Gefahren, die den Menschen am, im und unter Wasser bedrohen können.

Was ist die GTÜM?

Die GTÜM versteht sich einerseits als Plattform, auf der sich die entsprechend ausgebildeten Mediziner deutschlandweit austauschen können. Andererseits stellt sie den Rahmen für die Aus- und Fortbildung der entsprechenden Mediziner. Deshalb entwickelt die GTÜM auch diverse Leitlinien, womit ein einheitlicher Bildungsstandard erreicht werden soll.

Die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin, wie die GTÜM offiziell heißt, wurde Anfang der 1970er Jahre auf Anregung von Professor Erich Lorenzoni anlässlich eines Donau-Symposiums, das in der österreichischen Hauptstadt Wien stattgefunden hatte, gegründet. Dieser hielt dort einen Vortrag darüber, welche neurologischen Schäden beim Tauchen entstehen können. Schließlich wurde die gtuem am 9. November 1983 gegründet, woran der Flottenarzt Dr. Klaus Seemann einen wesentlichen Anteil hatte.

Bereits im Vorfeld der Gründung der gtuem hatte Prof. Erich Lorenzoni in den Jahren 1978 und 1981 mehrere Symposien in Hannover organisiert, bei denen tauchmedizinische Fragen im Vordergrund standen. Nachdem die Gesellschaft gegründet war, wurden die Symposien, die unter Lorenzonis Leitung blieben, weitergeführt. Bis Ende der 1980er Jahre kümmerte sich die Gesellschaft dann in erster Linie darum, Mindestanforderungen, die bei der Tauchtauglichkeitsuntersuchung eine Rolle spielen sollten, zu entwickeln. Schon anno 1986 konnte den Mitgliedern der gtuem ein Anamnesebogen zur Verfügung gestellt werden, mit dem die Tauchtauglichkeitsuntersuchung für Sporttaucher gemäß dem Grundsatz 31 (g31) „Überdruck“ erleichtert werden sollte.

Die Untersuchungen zur arbeitsmedizinischen Vorsorge gemäß Grundsatz g31

Während die tauchmedizinische Untersuchung für Sporttaucher freiwillig ist, müssen sich Arbeitnehmer einer entsprechenden Untersuchung gemäß des Grundsatzes g31 in regelmäßigen Abständen stellen. Dabei erfolgt die Erstuntersuchung, beispielsweise im Rahmen einer Tauchersprechstunde, ehe eine Tätigkeit aufgenommen wird. Damit weisen die Arbeitnehmer nach dem Grundsatz g31 nach, dass sie grundsätzlich dazu befähigt sind, unter den Bedingungen unter Wasser zu arbeiten. Eine erste Nachuntersuchung erfolgt vor dem Ablauf von zwölf Monaten nach der Erstuntersuchung, weitere Nachuntersuchungen erfolgen bei der Beendigung der Tätigkeit. Eine vorzeitige Nachuntersuchung nach dem Grundsatz g31 kann unter folgenden Voraussetzungen notwendig sein:

Welche Tätigkeiten entsprechen den Kriterien des gtuem?

Arbeitsmedizinisch spielt die Tauchmedizin in verschiedenen Fällen eine Rolle. Diese gliedern sich in die Bereiche Taucherarbeiten und Druckluftarbeiten. Das sind die Unterschiede:

Warum ist eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung durch einen Taucherarzt wichtig?

Das Sporttauchen erfreut sich einer stetig wachsenden Beliebtheit, weshalb sowohl die Zahl der Tauchanfänger als auch die erfahrener Taucher stetig ansteigt. Um Tauchunfälle zu vermeiden, wird deshalb eine regelmäßige Untersuchung zur Tauchtauglichkeit durch einen Taucherarzt zumindest empfohlen, wenn die tauchmedizinische Untersuchung nicht sogar vorgeschrieben ist. Wie oft die ambitionierten Taucher in die Tauchsprechstunde gehen sollen, hängt davon ab, wie alt sie sind. Folgende Richtwerte gelten für die tauchmedizinische Untersuchung:

Wer darf die Tauchtauglichkeitsuntersuchung durchführen?

Ein offizielles Zertifikat zur Tauchtauglichkeit dürfen in erster Linie Ärzte ausstellen, die sich an die Empfehlungen der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin oder der Österreichischen Gesellschaft für Tauch- und Hyperbarmedizin halten. Eine Liste von Ärzten, die entsprechende Untersuchungen im Rahmen ihrer Tauchersprechstunde anbieten, finden interessierte Taucher auf den Internetseiten der GTÜM.

Beim Tauchen besonders gefährdet: das Mittelohr

Viele Sporttaucher klagen nach dem Tauchurlaub über Probleme im Mittelohr, die üblicherweise erst einige Tage nach den Tauchgängen auftreten. Sie haben in der Regel ein Problem mit dem häufigen Druckausgleich. Die Betroffenen sollten deshalb tauchmedizinisch abklären lassen, ob sie körperlich in der Lage sind, zu tauchen.

Die Überdruckmedizin: das wichtigste Arbeitsgebiet

Ein Hauptaugenmerk eines Taucharztes liegt im Bereich der Überdruckmedizin, die auch als Hyperbarmedizin bekannt ist. In diesem Fachbereich beschäftigen sich die Ärzte in erster Linie mit den Folgen, welche die veränderten physikalischen Gegebenheiten, denen ein Taucher ausgesetzt ist, mit sich bringen. Am häufigsten müssen sich diese Ärzte mit der Dekompressionskrankheit sowie dem Barotrauma beschäftigen, wenn sie Taucher nach einem Unfall behandeln. Hier die Krankheitsbilder:

Dekompressionskrankheit

Als Dekompressionskrankheit werden diverse Verletzungen bezeichnet, die durch die Einwirkung von Überdruck oder durch eine zu schnelle Druckentlastung entstehen. Weil derartige Verletzungen hauptsächlich bei Tauchunfällen auftreten, werden sie oft auch als Taucherkrankheit bezeichnet. Sämtliche Dekompressionsunfälle haben im Grunde aber nur eine Ursache: Im Körperinneren des Tauchers bilden sich Gasblasen.

Die Ursache einer Dekompressionskrankheit besteht darin, dass sich bei einem zu schnellen Auftauchen – je nachdem, welches Atemgas verwendet wird, Helium, Argon, Neon oder Stickstoff als sogenannte Intergase bilden, die im Körper ausperlen. Dadurch entstehen Gasembolien und Geweberisse, die eben zur Dekompressionskrankheit führen. Symptomatisch zeigt sich diese anhand verschiedener Beschwerden. Dazu gehören unter anderem Juckreiz auf der Haut, auch bekannt als „Taucherflöhe“, Bewusstseinsstörungen sowie Lähmungserscheinungen. Im schlimmsten Fall kann die Dekompressionskrankheit sogar zum Tod führen.

Bei Berufstauchern sind auch chronische Schäden denkbar. Die Therapie beginnt in aller Regel damit, dass dem betroffenen Patienten möglichst schnell reiner Sauerstoff zugeführt wird. Sofern notwendig, setzt man den Patienten außerdem in einer Dekompressionskammer dem ursprünglichen Druck aus. Dieser Druck wird anschließend langsam vermindert. Dadurch können die Gase, die bereits in Lösung gegangen sind, schließlich über die Lunge abgeatmet werden.

Das Barotrauma

Beim Barotrauma handelt es sich um eine Störung, die dadurch entsteht, dass sich der Umgebungsdruck ändert. Das hat wiederum natürlich Auswirkungen auf Hohlräume im menschlichen Körper, die mit Luft oder Gasen gefüllt sind. Ob ein Barotrauma entsteht, hängt nicht nur davon ab, wie stark, sondern auch wie schnell sich der Druck ändert. Beim Menschen sind neben dem Mittelohr vor allem die Lunge sowie sämtliche Hohlräume, die zwischen der Haut und eng anliegenden Kleidungsstücken bestehen, betroffen.

Bei einem Taucher steigt der Druck im Mittelohr durch die Kompression, also die Verdichtung. Sofern sich dieser Druck nicht via Ohrtrompete anpassen kann und kein Druckausgleich hergestellt wird, erfolgt eine Einwärtswölbung des Trommelfells. Dabei kann dieses sowohl einbluten als auch einreißen. Sobald der Taucher auftaucht, dehnt sich wiederum die Luft aus. Falls nun die Luft aus der Lunge nicht entweichen kann, kann ein Einriss der Lunge mit der Folge einer Luftembolie eintreten. Diese entsteht, sobald Luft in die Blutbahn des menschlichen Kreislaufs gelangt.

Weitere medizinische Probleme und Tauchunfälle

Ein äußerst wichtiges Forschungsgebiet der Tauchmedizin befasst sich mit dem Wärmehaushalt der Taucher. Denn sobald den menschlichen Körper Wasser umgibt, das kälter als die Körpertemperatur ist, gibt der Taucher Wärme ab. Deshalb kühlt der Taucher auch schnell aus, sofern er nicht geschützt wird, etwa durch einen Taucheranzug. Doch auch dann nimmt der dämmende Effekt mit zunehmender Tiefe ab. Der Grund dafür liegt in der Kompression des Tauchmaterials.

Demgegenüber nimmt die Wärmeleitfähigkeit von Gasen zu, je dichter sie werden. Das bedeutet: Der Taucher atmet in der Tiefe dichtere Luft ein, die sich anschließend in der Lunge erwärmt. Das wiederum hat zur Folge, dass er allein durch das Atmen mehr Wärme verliert als es durch den Kontakt mit dem Umgebungswasser der Fall ist.

Grundsätzlich gilt, dass die Wärmeleitfähigkeit von Gasen mit steigender Dichte zunimmt. Das bedeutet, dass ein Taucher in der Tiefe dichtere Luft einatmet als es normal der Fall ist. Diese wird in der Lunge erwärmt. Des Weiteren ist die Luft, die der Taucher einatmet, kalt und trocken. Weil die trockene Luft also stets mit Wasserdampf gesättigt ist, verliert der Taucher zusätzlich Wärme. Selbst in tropischen Gewässern kann es aufgrund dieses Effekts zu einer Unterkühlung oder zu Krämpfen in den Gliedern kommen.

Vergiftungen

Vor allem in warmen Gewässern kann es zu Vergiftungen durch Amphibien, giftige Fische, Nesseltiere, Seeigel, Kraken oder Seesterne kommen. In den meisten Fällen werden Nervengifte in den menschlichen Körper geschleust, deren Bandbreite – abhängig vom jeweiligen Tier – von schmerzhaft bis tödlich reichen können. Lediglich für die Gifte einiger Arten ist ein wirksames Gegengift bekannt. Manche dieser Gifte wirken relativ schnell. Deshalb bestehen etwa bei einer Vergiftung mit dem Nesselgift nur äußerst geringe Chancen, die Folgen dieser Vergiftung zu überleben.

Das Essoufflement

Nicht zuletzt wegen des engen Tauchanzugs muss sich ein Taucher mehr anstrengen, um die notwendige Sauerstoffversorgung sicherzustellen. Diese Tatsache ist auch von der Tauchtiefe abhängig. So erhöht sich der Atemwiderstand in größeren Tauchtiefen automatisch, weil sich auch der Umgebungsdruck erhöht. Dadurch ermüdet die Atemmuskulatur, was zur Folge hat, dass die Atmung flacher wird. Darauf reagiert der menschliche Körper mit einer erhöhten Atemfrequenz. Das bringt es allerdings mit sich, dass Kohlendioxid bei einer flacher werdenden Atmung nicht mehr vollständig ausgeatmet werden kann. Dadurch kann unter Umständen eine Kohlenstoffdioxidvergiftung entstehen, die zu weiteren, schwerwiegenden Störungen bis hin zur Bewusstlosigkeit führen kann. Die Symptome eines Essouflements lassen sich aber durch eine kurze Rast sowie bewusstes und ruhiges Atmen in den Griff bekommen.

Ferner können diese Probleme entstehen

Beim Tauchen besteht immer die Gefahr, dass der Taucher möglicherweise Wasser schlucken könnte. Deshalb sollte ein Tauchmediziner auch über Krankheiten Bescheid wissen, die durch verunreinigtes Wasser hervorgerufen werden können. Beispielsweise können schwerwiegende Erkrankungen dadurch entstehen, dass das Wasser mit Kolibakterien belastet ist.

In tropischen Gefilden besteht ferner die Gefahr, dass sich auch bei kleinen Verletzungen eine Wundinfektion bildet. Auch der Befall mit Parasiten ist in diesen Breitengraden nicht selten.

Wann ist ein Taucher tauchuntauglich?

Die wichtigste Voraussetzung für das Tauchen ist die körperliche Gesundheit. Aus diesem Grund verlangen viele Tauchschulen sowie Verbände eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung, bevor ein Sporttaucher zum Tauchkurs zugelassen wird. Diese Untersuchung soll dabei helfen, Tauchunfällen vorzubeugen. Denn im Rahmen der Untersuchung kann der verantwortliche Arzt jedem Taucher erklären, wo dessen persönliches Limit liegt oder ob das Tauchen vielleicht sogar ein zu großes Risiko für ihn darstellt. Bei der Untersuchung werden unter anderem folgende Punkte abgeklärt:

Bei stark übergewichtigen Personen können übrigens noch weitere Untersuchungen notwendig sein. Der Grund: Starkes Übergewicht kann die Tauglichkeit zum Tauchen erheblich einschränken. Deshalb wird vom untersuchenden Arzt auch nicht nur der Allgemeinzustand untersucht. Vielmehr kommt es dem Arzt darauf an, ob der Patient überhaupt zum Tauchen geeignet ist oder nicht.

Adresse

Praxis für Kardiologie und Prävention
- Thomas Gamm und Dr. Franziska Bruhn
Teltower Damm 15
14169 Berlin-Zehlendorf

Facharzt für Innere Medizin
Kardiologie · Rettungsmedizin

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Präventivmediziner DAPM
Tauchtauglichkeitsuntersuchungen

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